Fastenzeit heißt heuer für mich: In den nächsten 6 Wochen so gut wie möglich auf Plastik zu verzichten. Bei dieser Challenge werde ich euch hier und natürlich bei den Life Radio Frühstartern teilhaben lassen. Also: Wir sind gespannt!
Verzicht beim Essen ist bei mir kontraproduktiv – dann ist die Lust auf Süßes, Fast Food und Co nach der Fastenzeit nur noch viel größer. Also hab ich mir überlegt, wie ich mich selbst herausfordern und gleichzeitig noch etwas Positives bewirken kann.
Mich stört es schon lange, wie viel unnötiges Plastik ich nur aus Bequemlichkeit verschwende: Trinkflasche vergessen – muss halt ein Saftl her. Hunger zwischendurch – ahhhh, der Schokoriegel, dreifach in Plastik verpackt, landet im Einkaufswagen.
Dabei gäbe es durchaus Alternativen (hoffe ich zumindest stark), wenn man sich nur die Zeit nimmt und genau hinschaut – ja, Lea, genau das musst du jetzt tun.
Was trotz aller Bemühungen noch an Plastik anfällt, sammle ich und vergleiche es dann mit den „normalgroßen“ Müllbergen meiner Kollegen.
Bei Lebensmitteln im Supermarkt:
Außerdem:
Hygieneartikel (in Drogeriemärkten):
Waschmittel: Gibt’s als Pulver im Karton (Wobei ich bei bunten oder schwarzen Teilen teilweise noch flüssiges Waschmittel her.)
Putzen: Schmierseife aus einem 10 Liter Kübel. Der wird nicht so schnell leer und wird danach weiterverwendet.
Geschirrspültabs: Statt einzeln verpackten Tabs – ein Sack mit Pulver drin. Das wird löffelweise in den Geschirrspüler gegeben. (hab leider noch keines im Karton gefunden. Außen herum ist noch Plastik – aber weniger.)
Der Morgen nach dem Faschingsdienstag startet – zumindest plastiktechnisch 😉 – optimal. Holzzahnbürste und plastikfreie Zahncreme sind schon im Einsatz, Duschseife und festes Shampoo verwende ich eigentlich auch schon länger. Gekocht wird (ganz Aschermittwochs-konform) ein Grießschmarrn. Dafür hab ich alles plastikfrei zuhause.
Was ich allerdings nicht am Schirm hatte: Die Nase läuft. Und zwar so richtig. Das Problem dabei: Ich hab nur Taschentücher in Plastikverpackung zuhause. Also muss inzwischen Klopapier diesen Dienst übernehmen – die Nase dankt’s nicht! „Taschentücher in Papierbox“ kommen also ganz oben dazu auf die Einkaufsliste und gesellen sich zu in Karton verpackten Nudeln und Reis. Das bekomme ich auch alles normal im Supermarkt. Damit bin ich mit den wichtigsten Dingen erstmal plastikfrei eingedeckt.
Heute war es schon so weit: Ich habe Plastik gebraucht. Für unser Frühstück habe ich am Abend ein Brot gebacken. Was ich nicht bedacht habe: Ich brauche dafür Germ. Und der Trockengerm, den ich zuhause hatte, ist in einem Plastiktütchen verpackt. Tja, hat leider nix genützt –hab Andi (Laich) und Kaufi versprochen, Brot fürs Frühstück mitzubringen. Damit ist der erste Plastikmüll in meinem Sammelsackerl gelandet. Zumindest hat es den beiden geschmeckt.
Oder wie ich es nenne – ein Wochenende ohne Käse.
Ja, auch Käse ist in Plastik verpackt. In den allermeisten Fällen zumindest. Ich habe mich schon am Freitagvormittag darüber beschwert, dass ich nicht weiß, woher ich jetzt Käse ohne Plastik bekommen soll. Kaufis Tipp: „Geh einfach direkt an die Käse- und Wursttheke im Supermarkt, nimm ein Gefäß mit und lass es dir direkt geben.“ Er hatte (leider mal wieder) recht, ich war dann aber zu faul, mit den Gefäßen noch in den Supermarkt zu starten und hab geglaubt das Wochenende geht schon. Am Samstag hab ich dann Nudeln gemacht mit Béchamelsoße. Das hat auch ohne Käse recht gut funktioniert.
Am Sonntag wollt ich dann einen Sauerrahmtoast machen. Tja…
Statt Toastbrot normales Brot – ok
Statt Sauerrahm Joghurt (ausm Glas) – ok
Statt Wurst Karotten, Essiggurken und Mais – naja
Statt Käse nix – nicht mehr ok
Die Erfahrung war Motivation genug. Hab heute (Montag) Behälter mit und werde gleich nach dem Dienst in den Supermarkt düsen und Käse kaufen! (Und sagt’s dem Kaufi bitte nicht, dass er gleich schon recht gehabt hätte!)
Joghurt – ist für mich ein Grundnahrungsmittel. Deshalb bin ich extrem froh, welche in Mehrweggläsern gefunden zu haben. Weil das aber auf die Dauer (und bei meinem Verbrauch) recht viel zum Schleppen ist, hab ich probiert Joghurt selber zu machen. Sollte ganz einfach gehen: Joghurt in warme Milch einrühren und warm stehen lassen… Hat bei mir so leider nicht funktioniert.
Also falls jemand von euch Tipps hat – gerne Bescheid geben!
Ich bin aber sehr froh, dass ich jetzt die Mehrwegalternative habe. Das war vorher sehr viel Müll, der da zusammengekommen ist. Und nachdem wir erst über das Thema diskutiert haben: Warum sind die Joghurtbecher oft so kompliziert eingepackt. Mit Plastik, außenherum Karton und oben noch der Aluminiumverschluss. Fazit (auch nach Rückspräche mit einem Experten): Es ist zwar durch die Karton Unterstützung insgesamt weniger Plastik. Weil viele aber nicht wissen, wie Trennen landen solche Becher aber auch oft im Restmüll. Das ist dann der „worst case“ – denn aus dem Restmüll kann eigentlich nichts mehr wiederverwendet werden. Also ganz wichtig – Alles voneinanderreißen und separat entsorgen.
Das war ein recht produktives Wochenende für mich!
Haushalt schmeißen stand am Programm. Auch wenn das Plastikfasten nicht unbedingt dazu ermutigt. Meine Erkenntnis war nämlich: Alkohol ist eigentlich immer in Glasflaschen, Putzmittel in Plastikflaschen.
Ich hab mir die Wohnung dann aber doch nicht schön gesoffen, sondern:
Ich habe neue Beute gemacht!
Ich war zwar in den letzten Tagen nicht viel zuhause, hab eher „To Go“ gegessen und bin auch sonst nicht zu viel gekommen.
Mega gefreut habe ich mich aber, als ich diese Dinge im Supermarkt entdeckt habe:
Eine Chipsverpackung komplett aus Karton! Die hab ich im Interspar im Sillpark gefunden. Die Verpackung schaut aus wie die von Pringels, ist aber eine andere Marke und da ist die gesamte Verpackung inklusive Deckel aus Karton! Find ich extrem cool und diese Chips wären mir so vorher noch nicht aufgefallen. (Sie sind übrigens auch glutenfrei)
Und im M-Preis habe ich einen Bio vom Berg Tirol Topfen im Glas entdeckt! Ich liebe ja Topfen zum zwischendurch Snacken. Einfach mit einer Banane dazu – mmhhh lecker.
Fazit heute: Das mit dem Plastikfasten wird mit der Zeit immer leichter! Denn wenn man einmal eine Alternative gefunden hat, ist’s eigentlich kein Mehraufwand mehr.
In dieser Woche habe ich nochmal besonders zu schätzen gelernt, wie schön es doch ist, dass wir direkt beim Bauern vor Ort einkaufen können!
Bei den Kemater Apferlbauern der Familie Raitmair bekommt man z.B. nicht nur eine Steige mit riiichtig leckeren, süßen Äpfeln – sondern erfährt beim Einkauf auch sonst allerhand.
Am Freitag war ich auch in Innsbruck am Sparkassenplatz bei den Bauernmärkten. Richtig lässig: Da gibt’s nicht nur z.B. Gemüse ohne Verpackung, sondern auch Hartwürste oder Speck! I like!! 😀
Besonders froh bin ich auch, dass ich direkt bei meinen Nachbarn Milch und vor allem auch Rahm holen kann. Denn Rahm/Schlagobers habe ich sonst in noch keinem Geschäft in Glas verpackt gefunden.
Also, ich muss sagen: Richtig toll unsere heimischen Bauern! Nicht nur wegen der Verpackung, sondern weil man dank ihnen auch noch einen Einblick in die Lebensmittelproduktion hat. (Und sich so bewusst entscheiden kann, auf welche Standards man setzen möchte)
Wie oft man doch hinters Licht geführt wird. Das habe ich diese Woche leider schmerzlich lernen müssen. Ich habe z.B. in einem Supermarkt einen Karton mit Puddingpulver entdeckt. Die einzelnen Puddingpulversäckchen, die ich bisher immer zuhause hatte, waren zwar immer aus Papier – außenherum war die Großpackung aber in Plastik eingeschweißt. Also war ich happy, einen Karton mit dem Puddingpulver gefunden zu haben. Nur leider der Schreck zuhause: Innendrinnen waren diese Päckchen in Plastik eingeschweißt?! Das hat mich extrem aufgeregt. Den kaufe ich jedenfalls nicht mehr.
Außerdem habe ich so einen kleinen Schokoriegel gefunden – vermeintlich in Papier eingepackt. Aber falsch gedacht – als ich ihn ausgepackt habe, war der darunter nochmal in Plastik verpackt. Das Papier war also nur drumrum, damit es besser ausschaut. Tja, die Schoki hat doch geschmeckt. Aber geärgert hat es mich doch!
Augen auf ist auch die Devise, wenn man Gemüse oder Obst im Netz kauft. Da gibt es (bei Orangen oder Zucchini z.B.) solche aus Plastik und welche aus Garn, das verrottet. Wenn man genau hinschaut, lässt sich das aber recht gut auseinanderhalten!
Sehr geholfen hat mir auch, dass ich das Geschäft „Greenroots“ in Innsbruck gefunden habe. Da gibt’s garantiert alle Lebensmittel ohne Verpackung! Richtig coole Sache! Vor allem, weil es da so eine riesen Auswahl gibt: Z.B. Trockenhefe findet man da oder Müsli ohne Verpackung. Auch Linsen, Schokolade uvm.!
Manche Dinge gehen manchmal leichter von der Hand – und manchmal schwerer. Diese Woche hat sein paar Rückschläge gegeben. 1.) wegen Faulheit und 2.) weil ich Schoki wollte.
Punkt 1: Faulheit. Ich hab versprochen einen Kuchen zu backen für eine Veranstaltung. Wie immer war ich spät dran. Der Kuchen bekam eine Topfen/Schlagsahnecreme. Ich hab ja berichtet, ich hätte Topfen im Glas gefunden. Nur leider gibt’s den nur in wenigen Geschäften. Aus Zeitgründen habe ich dann den Topfen in der Plastikverpackung genommen und auch die Schlagsahne in Plastikverpackt aus dem Geschäft. (Direkt vom Bauern hatte ich Angst, sie wird vl. nicht steif genug.)
Punkt 2: Es läuft einem nicht immer alles gleich gut von der Hand. Und wenns dann mal fuxt und ein paar Dinge zusammenkommen, dann kann mich nur Schokolade retten. Und da muss es leider auch manchmal genau die sein, die ich mir gerade einbilde. In meinem Fall waren es 2x Schokoriegel. Deren Verpackung ist jetzt in meinem Plastiksack gelandet…
Bei Lea ist es ein dreiviertel volles Sackerl geworden. Beate Niedermühlbichler aus der Redaktion hat ohne zu fasten auch ihren Müll gesammelt: 8 volle Säcke und ein bisschen mehr haben sich bei ihr angesammelt.
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