(2. September 2020)
Karoline Edtstadler ist Bundesministerin für EU und Verfassung. Derzeit ist sie quer durch Österreich unterwegs, um auf das Thema „Unsere Zukunft – EU neu denken“ aufmerksam zu machen. Dabei hat sie auch das Life Radio Studio besucht.
Zu besprechen gibt es viel: Corona, die Rolle der EU, die Situation rund um den Wolf in Tirol … Im Gespräch mit Life Radio Redakteur Andreas Laich aus der Life Radio Nachrichtenredaktion nimmt sich Karoline Edtstadler Zeit, auf all diese Themen ausführlich einzugehen.
Wie soll sich Europa und die Europäische Union weiterentwickeln?
Edtstadler: Es geht ums Zuhören. Zuhören was die Menschen beschäftigt. Wir dürfen nicht über EU-Skeptizismus reden und auf der anderen Seite nicht reagieren, wenn Anregungen gebracht werden. Das war in der Vergangenheit ein verfehlter Zugang. Ich bekomme oft Anregungen, wo ich mir denke, dass ich das gar nicht gewusst habe. Nach der Krise ist es wichtig das Gelernte aus der Krise zu ziehen und auch sichtbar zu machen, was die EU an Vorteilen gebracht hat.
Welche Rolle wird die EU weiterhin zum Thema Corona haben?
Edtstadler: Die Grenzschließungen sind ein Teil, der sehr negativ durchgeschlagen ist, bei dem auch jeder gespürt hat, dass ein Vorteil der EU weg ist. Das sind Dinge, die nicht mehr passieren sollten. Da haben wir in der Krise dazugelernt, und versuchen das in Zukunft zu verhindern. Wir wollen eher auf Reisewarnungen und lokale Maßnahmen setzen.
Zum Thema „Wolf“: Die Diskussion kommt jetzt auch auf europäischer Ebene an. Wie sehen Sie das?
Edtstadler: Es ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man Subsidiarität in der EU leben muss. Auf der einen Seite muss man sagen, dass es gut und richtig ist, dass man den Wolf schützt und in Europa wieder etablieren möchte. Allerdings haben wir in Österreich viel Wolfspopulation und teilweise wird er bei uns auch zum Problem. Daher brauchen wir hier Ausnahmen. Und wir werden hier gemeinsam mit der Tiroler EU-Abgeordneten Barbara Thaler daran arbeiten, dass wir hier eine Regelung finden. Wir wollen das Problem auch in Brüssel deutlich machen. Wichtig ist es, die EU Regeln so zu schaffen, dass auch Ausnahmen möglich sind, wenn der Wolf zum Problem wird. Und das ist hier auch der Fall.
Das komplette Gespräch mit Karoline Edtstadler gibt es hier zum Nachhören:
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