Wir starten in die Ferienzeit! Viele Tirolerinnen und Tiroler fahren bald in den Urlaub. Damit es vor Ort keine bösen Überraschungen gibt haben wir die wichtigsten Infos rund um Verkehrsstrafen, Corona und kulturelle Bräuche für euch zusammengefasst. Los geht es mit dem Lieblingsurlaubsland vieler Tiroler!
Italien
Die wichtigsten Verkehrsstrafen im Überblick
- Saftige Strafen für zu schnell fahren. Bei 20 km/h mindestens 170 Euro, bei 50 km/h zu schnell mindestens 530 Euro.
- Ab 1,5 Promille Alkohol im Blut wird in Italien das Auto beschlagnahmt und versteigert.
- Es braucht eine Warnweste für alle Insassen.
- Wer in Italien im Sommer mit Winterreifen fährt, bitte auf den Geschwindigkeitsindex achten (ein Buchstabe hinter der Reifendimension; dieser sollte höher sein als die Höchstgeschwindigkeit im Zulassungsschein, sonst droht eine Strafe).
- Radträger brauchen eine reflektierende Langguttafel, andernfalls könnte der Träger zum Abmontieren sein.
- Geschwindigkeitsbegrenzung auf Freilandstraßen 90, auf Autobahnen 130 km/h.
Kulturelle No-Gos
- Wer in Italien einen Espresso trinken will, bestellt einfach einen caffè.
- Getränke selber vom Tresen an einen Tisch bringen. Der Grund: An der Bar sind Getränke billiger als am Tisch.
- Im Restaurant warten, bis der Kellner einen zum Tisch begleitet.
- Spaghetti werden in Italien ohne Löffel gegessen.
- Getrennte Rechnung. Das Aufteilen des Rechnungsbetrages wird in Italien als bieder empfunden.
- Trinkgeld ist in Italien eher unüblich. Es reicht, etwas Kleingeld am Tisch liegen zu lassen.
- Kein Cappuccino am Nachmittag. Wer sich nicht sofort als Tourist outen will, trinkt nur bis 11 am Vormittag Cappuccino. Nach dem Essen trinkt der Italiener caffè (Espresso).
Kroatien
Verkehr – alles Wichtige im Überblick
- Promillegrenzen: 0,0 für alle bis 24 Jahre und Lenker von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen, sonst 0,5 Promille
- Tempolimits: auf Schnellstraßen 110 km/h, auf Autobahnen 130 km/h
- Bitte dringend alle Verkehrsregeln einhalten, sonst wird’s teuer: 20 km/h zu schnell im Ortsgebiet kostet 135 Euro, Geschwindigkeitsüberschreitungen 50 km/h und mehr können sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu 60 Tagen zur Folge haben. Über eine rote Ampel fahren oder bei einem Zebrastreifen nicht stehen bleiben kostet bis zu 950 Euro, betrunken fahren bis zu 2700 Euro!
- Strafen am besten gleich vor Ort bezahlen, nachgesendete Strafen erhöhen sich empfindlich.
- Parktickets und Ähnliches nach dem Urlaub nicht entsorgen, sondern bis zu 5 Jahre aufheben, raten Autofahrerclubs
- Ersatzlampenset fürs Auto einpacken, die werden bei Kontrollen besonders oft überprüft (Ausnahme: Xenon oder LED Scheinwerfer)
- Tankpreise sind in Kroatien derzeit gedeckelt: Abseits der Autobahn auf 1,74 Euro/Liter Diesel und 1,79 Euro/Liter Super
- Mit dem Wohnmobil ausschließlich auf Campingplätzen parken, wildes Campen ist in Kroatien nicht erlaubt
Kulturelle Gos und No-Gos:
- Plätze am Strand mit Badetüchern vorab besetzen: der Strand in Kroatien (6 Meter vom Meer landeinwärts) gehört allen, deswegen wird besetzen gar nicht gern gesehen
- Zum Fisch bestellen Kroaten niemals Wasser, immer Wein, alles andere gilt als Frevel
- Im Restaurant 10 % Trinkgeld geben
- Kroatische Trüffel dürfen nur mit Genehmigung des kroatischen Umweltministeriums mitgenommen werde
- An Mautstellen nicht in Münzen zahlen: das gilt als verpönt, weil es lange dauert und an den Mautstellen ohnehin immer Stau ist.
Frankreich
Verkehrsstrafen – die wichtigsten Infos im Überblick:
- In Frankreich gelten folgende Tempolimits: 50 km/h im Ort (Ausnahme: Paris hat verbreitet ein Tempolimit von 30 km/h), außerhalb von Orten 80 km/h, Schnellstraßen 110 km/h und auf Autobahnen 130 km/h
- Reduzierte Tempolimits: auf Schnellstraßen maximal 100 km/h und auf Autobahnen maximal 110 km/h gelten für Fahrer, die weniger als 3 Jahre ihren Führerschein haben und bei schlechten Wetterbedingungen, wie Regen.
- Verkehrsstrafen liegen in Frankreich zwischen 135 € und 1500 €, je nachdem um wie viel das Tempolimit überschritten wurde. Außerdem werden Fahrern Punkte abgezogen, jeder startet mit 12, wer 0 Punkte hat, darf nicht mehr fahren.
- Verkehrsstrafen werden günstiger, wenn sie gleich bezahlt werden: Wer knapp 20 km/h zu schnell war und gleich bezahlt muss statt 135 € oft „nur“ 90 € zahlen.
- Parkverbotszonen sind gelb markiert, aber oft schlecht beschildert. Wer trotzdem parkt, wird abgeschleppt.
- Vorsicht an Zebrastreifen: Franzosen halten nur selten an Zebrastreifen, also bitte besonders genau schauen und dann erst die Straße queren.
Kulturelle Faux Pas:
- Im Restaurant nicht gleich hinsetzen, der Kellner weist die Tische zu.
- Getrennt zu zahlen ist in Frankreich verpönt. Die Rechnung gemeinsam begleichen und selbst im Nachhinein auseinanderdividieren, sonst macht man sich unbeliebt
- Trinkgeld muss beim Zahlen nicht aufgeschlagen werden. Einfach beim Gehen ein paar Münzen am Tisch liegen lassen.
- Freundlich sein: Franzosen sind sehr heikel, wenn es um Freundlichkeit geht, deswegen immer freundlich grüßen (Bonjour) und immer bedanken (Merci)
- Ein Getränk kann verschiedene Preise haben (vor allem im Großraum Paris) je nachdem ob es im Stehen an der Bar, im Sitzen im Restaurant oder im Sitzen auf der Terrasse konsumiert wird
- Kein „OK“ Zeichen machen (Daumen und Zeigefingerspitze zusammen, die anderen Finger wegstrecken): das Fingerzeichen hat bei uns eine positive Bedeutung, in Frankreich heißt es aber so viel wie „du bist eine Null“.
- Kein „Baiser“ bestellen: die zuckrigen Süßigkeiten aus Eiweiß haben zwar bei uns einen französischen Namen, heißen in Frankreich aber Meringues. „Bise“ wird im Französischen genauso ausgesprochen, bedeutet aber „Kuss“, so eine Bestellung könnte also für Verwirrung sorgen.
Griechenland
Verkehr – alle Infos im Überblick:
- Tempolimits in Griechenland: 50 km/h im Ortsgebiet, außerorts 90 oder 110 km/h (je nach Beschilderung), Autobahn 130 km/h. für Motorräder gelten reduzierte Tempolimits: 40 im Ort/70 außerorts/90 km/h auf der Autobahn.
- Ein Auto zu mieten ist in Griechenland erst ab 21 Jahren erlaubt und der Fahrer muss den Führerschein seit mindestens einem Jahr haben. Manche Anbieter sind noch strenger, deswegen Vorgaben online vorab genau durchlesen.
- In Griechenland gilt wie bei uns die 0,5 Promillegrenze. 0,0 Promille für Motorradfahrer und Autofahrer, die ihren Führerschein noch keine 2 Jahre
- Verkehrsstrafen sind teuer: mehr als 20 km/h zu schnell kostet 100€, mehr als 30 km/h zu schnell 350€ und das Überfahren eines Stop Schildes 700€
- Bei Alkohol am Steuer gelten noch höhere Strafen: mehr als 1,1 Promille kostet 1200€.
- Zusätzlich zu den Verkehrsstrafen setzt es in Griechenland schnell Fahrverbote, Kennzeichen werden abgenommen oder es gibt sogar Haftstrafen!
- Die Griechische Polizei ist nicht befugt, Strafen vor Ort einzuheben, sie müssen eingezahlt werden. Wird die Strafe innerhalb von 10 Tagen beglichen reduziert sie sich um die Hälfte.
Kulturelle No Gos:
- Ja und nein signalisieren die Griechen nicht wie wir mit Nicken und Kopf schütteln: bei Ja wird der Kopf gesenkt (ähnlich wie beim Nicken) aber bei Nein wird der Kopf in den Nacken gelegt.
- Die Handfläche mit 5 abgespreizten Fingern herzeigen (zB beim Bestellen an der Bar) könnte in Griechenland als Beleidigung aufgefasst werden, besser Handrücken herzeigen
- Oben ohne Sonnen oder nackt baden unbedingt nur auf ausgewiesenen Stränden. Überall sonst ist nackt baden streng verboten.
Spanien
Verkehr – die wichtigsten Infos im Überblick:
- In Spanien gelten andere Tempolimits als in Österreich: im Ortsgebiet 30 km/h wenn es nur eine Spur pro Fahrtrichtung gibt, 50 km/h bei zwei Fahrspuren pro Richtung, außerorts 90 km/h und auf den Autobahnen 120 km/h.
- Verkehrsstrafen sind in Spanien teuer: 20 km/h zu schnell fahren kostet 100 €, 50 km/h zu schnell 600 €. Wer mit dem Handy am Steuer hantiert oder den Gurt nicht anlegt zahlt 200 €.
- Promillegrenzen: 0,3 Promille für Fahrer, die den Führerschein unter 2 Jahre besitzen, sonst 0,5 Promille.
- Wer betrunken am Steuer erwischt wird, zahlt 500 €.
- Verkehrsstrafen in Spanien reduzieren sich um die Hälfte, wenn sie innerhalb von 20 Tagen beglichen werden.
- Helmpflicht: es besteht Helmpflicht für alle Radfahrer außerhalb des Ortsgebiets.
Kulturelle Dos und Don’ts:
- Die Spanier nehmen die Siesta sehr ernst. Zwischen 14 und 16 Uhr wird pausiert, die meisten Geschäfte haben geschlossen und das müssen auch Touristen akzeptieren
- Mehr Zeit einplanen: Spanier nehmen es mit der Pünktlichkeit nicht ganz so genau wie Mitteleuropäer. Soll eine Veranstaltung laut Plan um 21 Uhr starten, wird sie wohl erst gegen 21:30 Uhr beginnen
- Spanier essen spät: zu Mittag gegessen wird erst ab 14 Uhr, das Abendessen beginnt meist erst gegen 21 Uhr, darauf sollten sich auch Touristen einstellen.
- Trinkgeld zu geben ist in Spanien nicht nötig, das ist ins Gehalt der Kellner eingerechnet. Wer trotzdem Trinkgeld geben möchte, hinterlässt beim Gehen ein paar Münzen am Tisch.
- Bademode wird ausschließlich am Strand getragen: Spanier sehen es gar nicht gern, wenn jemand in Badehose zum Sightseeing oder ins Restaurant geht. Das machen nur Touristen und dadurch könnten Taschendiebe angelockt werden.